Die Geschichte von St. Pantaleon

St.Pantaleon entstand auf einem historisch sehr interessanten Boden. Es gibt Funde aus der Jungsteinzeit am Wagram, aus der Bronzezeit beim Donauübergang von Pyburg, ein Keltenschwert und zahlreiche Römerfunde befinden sich im Museum in St.Valentin und Enns.

Im 2. Jahrhundert nach Christus wurde im Raume Albing gegen die Markomannen das größte Legionslager, 568 x 412 m, des römischen Limes erbaut und mit der zweiten italischen Legion besetzt. Sein antiker Name ist unbekannt. Vermutlich wegen Unterwaschungen durch die Donau oder Verlagerung der Ennsmündung wurden die römischen Truppen nach kurzer Zeit nach Lauriacum verlegt; doch scheint man es später wieder benützt zu haben, denn beim Bau des Unterwasserkanals für das Ennskraftwerk St.Pantaleon wurden im Jahre 1859 Gräber aus dem 4. Jahrhundert gefunden.

Auch der 1964 bei Regulierungsarbeiten am Erlabach bei Stögen freigelegte römische Ziegelofen stammt aus dem 4. Jahrhundert, als Kaiser Valentinian I. noch einmal den Limes, die römische Grenze, stark befestigte. Ein Modell des Ziegelofens und zahlreiche Ziegelfragmente mit nicht weniger als 25 verschiedenen Stempeln (FIG, SAB, VEN u.a.) sind im Heimatmuseum St.Valentin zu sehen. Um 800 nach Christus war der Bereich des wichtigen Donau- und Ennsüberganges dem zuständigen Untergrafen als Amtslehen zugeteilt.

Gegen den drohenden Ansturm der Magyaren errichtete man dort eine Festung, Pyburg. Ihr Wall ist noch heute zu erkennen. Vor allem bis zum 13. Jahrhundert litt das Land schwerstens unter den Überschwemmungen der Donau. Zur Zeit der Türkenbelagerung von Wien 1529 kamen auch türkische Scharen in unsere Gegend.
In der Reformationszeit war St.Pantaleon ein Ketzerwinkel.

Bis 1625 wirkte hier ein protestantischer Prediger. Um 1660 kam die Wallfahrt nach St.Pantaleon auf und erreichte im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt.

Im Dreißigjährigen Krieg erlitten die Bewohner unseres Ortes Plünderungen. Während der Franzosenkriege wurde die Gemeinde dreimal von französischen Soldaten heimgesucht. 1822 gewann man durch die Donauregulierung Land, die “Grünau“.

Die beiden Weltkriege forderten viele Opfer von der Gemeinde. Nach Ende des zweiten Weltkrieges durchzogen tausende Flüchtlinge den Ort, da sie über die Donau nach St.Valentin zur Westbahn geschleust wurden.