Die jüngere Geschichte von St. Pantaleon-Erla
Mit 1.1.1971 haben sich die beiden ehemaligen Gemeinden St.Pantaleon und Erla freiwillig zur Gemeinde "St.Pantaleon-Erla" vereinigt.
Die Gemeinde hat eine Größe von 28,31 km2, derzeit 2.616 Einwohner (davon 141 2.Wohnsitzler) und liegt 242 m über dem Meeresspiegel.
Die Gemeinde St.Pantaleon-Erla liegt im Enns-Donauwinkel im äußersten Westen Niederösterreichs im Mostviertel. Die Nordgrenze gegen Oberösterreich bildet die Donau. Das Gemeindegebiet erstreckt sich südlich der Donau bis zu den Abhängen der hügeligen, größtenteils bewaldeten Steinwand als vollständig ebene Donauauenlandschaft und geht Richtung Erla als Hügelland über. Die Gemeinde ist ein reines Streusiedlungsgebiet mit 4 größeren Ortsteilen wie Pyburg, St.Pantaleon, Erla und Klein Erla und 13 kleineren Ortschaften wie Albing, Arthof, Marksee, Stein., Stögen, Wagram, Breitfeld, Dorf, Engelberg, Haslach, Öttl, Weinberg und Weingarten.
Die wirtschaftliche Bedeutung liegt zum Großteil in der Land- und Forstwirtschaft mit ihren für unser Mostviertel typischen Vierkanthöfen. Derzeit sind 45 Voll und 82 Nebenerwerbslandwirte tätig. In 35 Gewerbebetrieben werden ca. 400 Arbeitsplätze angeboten, wovon:2 Schotter- und Transportbetonwerke und das Ennskraftwerk St.Pantaleon hervorzuheben sind.
Die Bevölkerung pendelt hauptsächlich zu den Arbeitsplätzen nach Steyr, Linz und St.Valentin aus.
Die Gemeinde ist mit Donauuferbahn, Bahnhaltestelle St.Pantaleon, und über die Autobahn, Abfahrt St.Valentin, in 4 km zu erreichen.
An Sehenswürdigkeiten ist die Krypta aus dem 12. Jahrhundert in der Pfarrkirche St.Pantaleon, diese zählt zu den ältesten Krypten aus Österreich, mit der heutigen spätgotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert und die ehemalige Stiftskirche und heutige Pfarrkirche Erla, erbaut in den Jahren 1121 bis 1138 mit Stammbaum Christi am rechten Seitenaltar, zu erwähnen.
Freizeitmöglichkeiten:
In der Gemeinde agieren 4 Sportvereine mit den Sektionen Fußball, Stockschießen, Motorbootsport, Tennis und Reiten. Ferner sind 2 Blasmusikkapellen, eine Musikschule, 2 Feuerwehren und ein Schuhplattler- und Trachtenverein tätig.
Die ältere Geschichte von St. Pantaleon-Erla
St.Pantaleon hieß um 1200 bis 1400 Zwieselkirchen; vermutlich weil die Kirche unweit der Mündung des Moosbaches in den Erlabach erbaut wurde, oder vielleicht auch deshalb, weil die Gemeinde ungefähr dort liegt, wo die Enns in die Donau mündet. Nach 1420 wurde der Ortsname in St.Pantaleon umgeändert. St.Pantaleon soll ursprünglich eine kleine Herrschaftspfarre gewesen sein; sie stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. 1652 kamen die Häuser von Wagram, Arthof, Albing, Marksee und Pyburg von St.Valentin zu St.Pantaleon.
Das Gotteshaus steht auf dem Dorfplatz knapp an der Durchzugsstraße. Es ist ein wuchtiger Bau mit sieben Strebepfeilern, die mit Wappen geziert sind. An ein schönes, spätgotisches Presbyterium schließt sich ein Langhaus mit Sterngewölbe; durch einen tragenden Pfeiler ist die Kirche im Mittelteil zweischiffig. Der Turm ist 35 m hoch. Die alte, romanische Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1521 umgebaut. Erhalten blieb von der alten Kirche lediglich die Westapsis und die berühmte Krypta; dieser Bau ist in Österreich einzigartig. Er hat zwei achteckige Pfeiler und zwei Säulen aus Kalkstein mit eigenartigen Kapitellen. Auffallend sind die verschiedenen Motive bzw. Ornamente auf den Kapitellen und Kämpfern. Die Unterkirche ist dreischiffig; sie ist 4,5 m lang, 3,2 m breit und 2,5 m hoch. Über der Krypta ist eine Westapsis. Bei der Umgestaltung der Kirche wurde das Kirchenschiff gotisiert und das Presbyterium im gotischen Stil neu erbaut. Die Westapsis wurde von der Kirche abgeschlossen und der Musikchor davor errichtet. Um 1520 entstand der gotische Flügelaltar, welcher 1893 käuflich an den Besitzer der Burg Kreuzenstein kam. Hier blieb nur die lebensgroße, spätgotische Statue des hl. Pantaleon, ein Pracht- und Wertstück des Gotteshauses. Mit dem Hochaltar, den Statuen der Bauernheiligen Isidor und Leonhard und den beiden Seitenaltären wurde die Kirche neugotisch eingerichtet. Wertvoll ist auch die berühmte Krippe von Bachlechner. An den Wänden zeugen Grabsteine, dass ehemalige Schlossbesitzer im Gotteshaus begraben wurden.
Vom Schloss in St.Pantaleon, daß im vorigen Jahrhundert zu einem Drittel abgetragen wurde, ist nicht bekannt, wann es erbaut wurde. Als Besitzer sind im 14. Jahrhundert die Herren von Winter erwähnt. Es wechselte sehr oft seinen Besitzer. 1591 erwarb Ulrich von Starhemberg die Herrschaft. In einer Aufzeichnung im oberösterreichischen Landesarchiv vom Jahre 1631 ist das Schloss als Neubau erwähnt, und es werden 12 große und kleine Stuben, 20 Kammern, 2 Kucheln und 1 Backofen angeführt. Um das Schloss war ein Wassergraben, der heute noch Karpfenteich ist.
Die Schule von St.Pantaleon wird schon 1511 erwähnt. In einem Hause beim Schloss soll angeblich erster Unterricht erteilt worden sein. vor dem Neubau der Volksschule 1877/78 wurde im Mesnerhaus (neben der Kirche) unterrichtet. 1973 entstand als Zubau zur Volksschule ein moderner Turnsaal. Im Jahre 1976 Zubau von 2 Klassen und Übernahme der Volksschüler von Erla durch die Schließung dieser Schule. Heute ist die Volksschule St.Pantaleon achtklassig.